Zur
Landtagswahl NRW 2005 organisierten die SchülerInnen der Gesamtschule
Borbeck, Klasse 9c, das Faire Wahlcafé an ihrer Schule. Mit ihrem
Politiklehrer Reiner Gerrards hatten sie schon Wochen vorher im
Unterricht mit dem Thema Wahl begonnen. Sie überlegten, mit welchen
Mitteln sie die Erwachsenen zum Wählen locken können. Ihr Lehrer war
begeistert. Noch nie hatten sich seine SchülerInnen so für eine
Bundestagswahl interessiert.
Intensiv beschäftigten sie sich mit
dem eigenen Flyer, der die Erwachsenen aufrütteln sollte. Die verteilten
sie im ganzen Wahlbezirk. Etwas ganz besonderes hatten sich die
Jugendlichen einfallen lassen: Mit einer Demonstration
in ihrem Wahlbezirk zogen sie die Aufmerksamkeit aller Erwachsenen auf
sich. Mit dem gesungenen Slogan „Wir wollen euch wählen sehen, wir
wollen euch wählen sehen!“ zeigten sie den verblüfften Passanten ihre
Transparente.
Neben dem Wahllokal an ihrer Schule hatten sie ein
richtiges Wahlcafé errichtet. Unter großen Schirmen setzten sich die
erstaunten WählerInnen in die bequemen Stühle und ließen sich belohnen.
Es gab natürlich fair gehandelten Kaffee, aber auch selbstgebackten
Kuchen.
Sonntag, 2. Oktober 2005
Samstag, 1. Oktober 2005
Aktion Rote Hand auf dem Marienfeld
30.9.2005 Das Tuch animierte die Lehrerin der Realschule Kerpen, Bettina Bucher und FRIEDENSBAND, die Aktion Rote Hand als Transparentaktion fortzuführen. Die gerade gegründete Aktivgruppe Menschenrechte wollte diese neue Aktionsform gleich ausprobieren - auf dem Marienfeld, unmittelbar nach dem Weltjugendtag. Das Weltjugendtags-Büro war begeistert und sagte jede Unterstützung zu - machte aber auch klar dass das Gelände bald völlig zurückgebildet sein wird und dann wäre die Aktion nicht mehr möglich. Also blieb nur der letzte Tag vor den Herbstferien. FRIEDENSBAND lud die Partnerprganisationen der Aktion Rote Hand ein und konnte Minister Armin Lachet, Ministerium für Generation, Familie, Frauen und Integration, gewinnen. Die Pressekonferenz auf dem Marienfeld mit Minister Laschet, einem Beigeordneten von Kerpen, einem Experten von terre des hommes und zwei Schülern wurde mit Lautsprechern über das ganze Marienfeld übertragen. So konnten alle Jugendlichen daran teilnehmen und entsprechend Zustimmung oder Kommentare äußern. Minister Laschet war von dieser Aktion sehr angetan. Das Luftfoto ging um die Welt und wurde ein Sinnbild für die Aktion Rote Hand.
Die Euphorie war in Kerpen bei Schülern, die meist selbst in den Weltjugendtag eingebunden waren oder ihn miterlebt haben, noch zu spüren. Der Schulleiter, Herr Wurthmann, erweiterte es auf andere Schulen und schrieb zwei Briefe. Den Kollegen wurde Unterrichtsmaterial angeboten zum Thema Kindersoldaten angeboten. Von Seiten der Schule wurde ein großer organisatorischer Aufwand bewältigt: Polizei und Stadtverwaltung wurden eingeschaltet, Sanitäter angefragt. Die Feuerwehr stellte einen Leiterwagen, um ein Luftfoto zu ermöglichen. Im ständigen Kontakt mit dem Weltjugendtag-Büro wurden Grundfragen wie Toiletten, Wasser, Zufahrt geklärt. Der Schulleiter organisierte Pressearbeit und der Schulbustransfer zum Gelände. Mit einem Anmeldeblatt an alle Lehrer wurden Begleitung und Anzahl der teilnehmenden Schüler festgestellt. Die Eltern wurden in einem Brief um Erlaubnis für das Fahrradfahren gebeten. Ein schulinterner Stundenplan für Restschüler wurde erstellt.
Die Schülerinnen und Schüler brachten in den nächsten Wochen sehr viel Initiative auf, die weit über die Schulzeit hinausging. erstellten Organisationspläne, bereiteten Wegweiser und Plakate vor. Sie schrieben an die SVen der anderen Schulen und lieferten Material, gestalteten Handzettel. Schließlich haben tatsächlich fünf Schulen mit mehr als 1100 Schülerinnen und Schülern teilgenommen – die erste gemeinsame Schulaktion in Kerpen überhaupt. Es war eine große organisatorische Leistung der Jugendlichen. Aber noch wichtiger: Die Aktion hinterließ bei den Jugendlichen ein Wissen um ihre Kraft, die auch im Unterricht ihren Niederschlag fand.
Rückmeldungen
Um die Aktion auf dem Marienfeld zu vertiefen, haben wir uns mit einem Rückmeldebogen an die Jugendlichen der Realschule gewandt. Mehr als hundert Teilnehmer der Aktion gaben uns - zum großen Teil sehr aufschlussreiche - Rückmeldungen. Davon zwei Stimmen:
„Ich war sehr beeindruckt, dass sich so viele Schüler für die Red Hand Day-Aktion gemeldet haben. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Als ich und meine drei Freunde diesen Berg voller Menschen gesehen haben, hatte ich das Gefühl, als ob ich zu einer riesengroßen Familie gehöre – ein tolles Gefühl.“
„Mein Eindruck war, es haben das erste Mal alle an einem Strang gezogen. Alle waren sich einig, dass es keine Kindersoldaten geben soll und Kinder Kinder sein sollten. Vielleicht können wir Kinder den Erwachsenen helfen, damit sie sehen, dass Kinder nicht zum Kriegführen da sind.“
Für eine dauerhafte Erinnerung sorgten wir mit einer CD, auf der Bilder, Videos, Zeitungsausschnitte und Radiobeiträge festgehalten wurden.
Filmseminar
Das Thema wurde einige Tage später noch einmal vertieft. An einem späten Nachmittag veranstalteten wir eine Lesung und ein Filmseminar. Die Bildungsexpertin von UNICEF und eine Menschrechtsexpertin gaben den mehr als 30 Jugendlichen, die in ihrer Freizeit noch einmal in die Schule gekommen waren, einen tiefen Einblick in die Situation der Kindersoldaten. Mit Action painting konnten die Jugendlichen anschließend ihre Emotionen ableiten.
Mehr finden Sie hier
Die Euphorie war in Kerpen bei Schülern, die meist selbst in den Weltjugendtag eingebunden waren oder ihn miterlebt haben, noch zu spüren. Der Schulleiter, Herr Wurthmann, erweiterte es auf andere Schulen und schrieb zwei Briefe. Den Kollegen wurde Unterrichtsmaterial angeboten zum Thema Kindersoldaten angeboten. Von Seiten der Schule wurde ein großer organisatorischer Aufwand bewältigt: Polizei und Stadtverwaltung wurden eingeschaltet, Sanitäter angefragt. Die Feuerwehr stellte einen Leiterwagen, um ein Luftfoto zu ermöglichen. Im ständigen Kontakt mit dem Weltjugendtag-Büro wurden Grundfragen wie Toiletten, Wasser, Zufahrt geklärt. Der Schulleiter organisierte Pressearbeit und der Schulbustransfer zum Gelände. Mit einem Anmeldeblatt an alle Lehrer wurden Begleitung und Anzahl der teilnehmenden Schüler festgestellt. Die Eltern wurden in einem Brief um Erlaubnis für das Fahrradfahren gebeten. Ein schulinterner Stundenplan für Restschüler wurde erstellt.
Die Schülerinnen und Schüler brachten in den nächsten Wochen sehr viel Initiative auf, die weit über die Schulzeit hinausging. erstellten Organisationspläne, bereiteten Wegweiser und Plakate vor. Sie schrieben an die SVen der anderen Schulen und lieferten Material, gestalteten Handzettel. Schließlich haben tatsächlich fünf Schulen mit mehr als 1100 Schülerinnen und Schülern teilgenommen – die erste gemeinsame Schulaktion in Kerpen überhaupt. Es war eine große organisatorische Leistung der Jugendlichen. Aber noch wichtiger: Die Aktion hinterließ bei den Jugendlichen ein Wissen um ihre Kraft, die auch im Unterricht ihren Niederschlag fand.
Rückmeldungen
Um die Aktion auf dem Marienfeld zu vertiefen, haben wir uns mit einem Rückmeldebogen an die Jugendlichen der Realschule gewandt. Mehr als hundert Teilnehmer der Aktion gaben uns - zum großen Teil sehr aufschlussreiche - Rückmeldungen. Davon zwei Stimmen:
„Ich war sehr beeindruckt, dass sich so viele Schüler für die Red Hand Day-Aktion gemeldet haben. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Als ich und meine drei Freunde diesen Berg voller Menschen gesehen haben, hatte ich das Gefühl, als ob ich zu einer riesengroßen Familie gehöre – ein tolles Gefühl.“
„Mein Eindruck war, es haben das erste Mal alle an einem Strang gezogen. Alle waren sich einig, dass es keine Kindersoldaten geben soll und Kinder Kinder sein sollten. Vielleicht können wir Kinder den Erwachsenen helfen, damit sie sehen, dass Kinder nicht zum Kriegführen da sind.“
Für eine dauerhafte Erinnerung sorgten wir mit einer CD, auf der Bilder, Videos, Zeitungsausschnitte und Radiobeiträge festgehalten wurden.
Filmseminar
Das Thema wurde einige Tage später noch einmal vertieft. An einem späten Nachmittag veranstalteten wir eine Lesung und ein Filmseminar. Die Bildungsexpertin von UNICEF und eine Menschrechtsexpertin gaben den mehr als 30 Jugendlichen, die in ihrer Freizeit noch einmal in die Schule gekommen waren, einen tiefen Einblick in die Situation der Kindersoldaten. Mit Action painting konnten die Jugendlichen anschließend ihre Emotionen ableiten.
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