Susanne Osthoff wurde am 25. November im Irak entführt. Anfang Dezember fragte FRIEDENSBAND bei action medeor an, ob es eine Solidaritätsaktion für Susanne Osthoff gibt. Das wurde verneint und so entwarf FRIEDENSBAND eine Kampagne, die dann am
9. Dezember gemeinsam von action medeor FRIEDENSBAND bundesweit ausgerufen wurde.
Gleichzeitig sorgten wir mit der
Bundespressekonferenz am 14.12. in Berlin für eine breite Medienöffentlichkeit.
Im Mittelpunkt des Interesses stand Anja Osthoff, die Schwester der Entführten.
Wir haben viel Unterstützung bei unserer Solidaritätsaktion
für Susanne Osthoff erhalten. Dafür möchten wir uns herzlich bei allen
bedanken. Mehr als 20.000 Menschen haben den Appell innerhalb weniger Tage
unterzeichnet. Auch Marius Müller-Westernhagen, Boris Becker, Robert Atzorn,
Anke Engelke und viele andere Prominente haben unseren Aufruf unterstützt.
Beeindruckend waren auch die Mahnwachen in ganz Deutschland.
In Berlin hatte die Türkische Gemeinde für den 14.12. am Brandenburger Tor
eingeladen. Es sprachen Anja Osthoff, Vertreter der türkischen Gemeinde und
Katrin Göring-Eckardt, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
Aber auch die kleinen Kundgebungen waren beeindruckend, wie
hier in Sindorf, organisiert von der Aktivgruppe FAIR FRIENDS. Bei aller
Anteilnahme am Schicksal von Susanne Osthoff wurde immer wieder in den Gesprächen
an die anderen Geiseln gedacht, die wir nicht kennen. Alle waren sich einig, dass die Solidarität mit Susanne
Osthoff auch ein Zeichen ist an diejenigen, die im Irak die Konflikte schüren:
Wir wollen, dass Konflikte friedlich gelöst werden!
Besonders hat uns die Begeisterung der Jugendlichen berührt.
Wo die Erwachsenen noch nachfragten, ob Susanne Osthoff sich selbst gefährdet
habe oder ob sie eine gute Mutter ist, übten sie ohne Nachfragen Solidarität.
Sie können noch mit der Unbeirrbarkeit der Jugend ihr Herz für jemanden öffnen
und sind damit Vorbild für die Erwachsenen. Als Erwachsene lästerten: "Für die Schlampe setzt ihr euch ein?" Antworteten sie "Solidarität ist nicht teilbar!" - und setzten ihre Sammlung unbeirrt fort. So mancher Erwachsene kam da ins Grübeln!
So wie hier in Kerpen (Städtische Realschule) sah es auf
vielen Schulhöfen in Deutschland aus. Tische mit Unterschriftenlisten wurden aufgebaut
und mit großer Selbstverständlichkeit wurde unterschrieben. Die Kerpener Schülerinnen
und Schüler sammelten mehr als 1.700 Unterschriften!
Schulen, Firmen und Familien im ganzen Bundesgebiet sandten
noch Tage nach Susanne Osthoffs Freilassung Unterschriftenlisten mit
bewegenden, sehr persönlichen Kommentaren.
Es war das schönste Weihnachtsgeschenk zum 4. Advent, das
wir uns vorstellen konnten: Am 18. Dezember erreichte uns die Nachricht, dass
Susanne Osthoff frei ist.
http://www.stern.de/politik/deutschland/mahnwache-fuer-susanne-osthoff--bitte-zeigen-sie-ihr-mitgefuehl--3499984.html